Die diesjährige Festivalsaison ist endlich angelaufen! Wir freuen uns auf unvergessliche Wochenenden mit abgefahrenen Bands und verrückten Campinggeschichten. Doch wer organisiert eigentlich so ein Festival und was muss bei der Planung alles beachtet werden? SPIESSER-Redakteurin Mireille hat mit Paula und Marit, zwei Organisatorinnen des Jugend-Festivals „Daughterville“, geschnackt.
05. June 2015 - 10:45 SPIESSER-RedakteurIn whiteblankpage.
Marit: Das Daughterville ist ein Hamburger Jugend-Open-Air-Festival. Wir als Organisatoren sind alle Jugendliche und haben das Glück, in kleinen und großen Gruppen viele Leute kennenzulernen – und dabei noch ordentlich Berufserfahrung zu sammeln. Das Festival wird von circa fünfzig Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren organisiert. Wir werden außerdem von Dozenten unterstützt, die über unsere Arbeit drüber schauen.
Woher kommt der Name „Daughterville“?
Paula: Wir sind das Tochterfestival vom „Dockville“ - daher kommt der Name. Uns gibt es auch erst seit drei Jahren.
Für die Besucher des Festivals stellen Paula,
Marit und das restliche Team einiges auf die Beine.
Was können die Besucher auf dem Daughterville erleben?
Paula: Größtenteils gibt es die Acts, die für die Besucher auf den zwei Bühnen auftreten. Darüber hinaus gibt es ganz viel drum herum, so wie sich das für ein Festival gehört.
Marit: Es wird beispielsweise auch ein Poetry Slam veranstaltet, bei dem ebenfalls wieder Jugendliche unter 20 Jahre zu Wort kommen. Außerdem können sich die Besucher auf eine coole Unterwasserwelt freuen.
Ich selbst habe noch nie ein Festival organisiert. Wie kommt man denn an coole Acts, Slammer oder andere Veranstalter?
Paula: Die Organisation verteilt sich in verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Aufgabenbereichen. So gibt es z.B. die „Booking-Gruppe“, die sich einige Zeit vorm Festival bereits trifft und schaut, welche Acts sie gerne auf dem Daughterville hätten und wer gerade angesagt ist. Wir schreiben dann Acts entweder an oder bekommen auch selbst Anfragen. Auch im Team wird herum gefragt, wer denn noch so mit dabei sein könnte.
Marit: Dazu gehört einfach sehr viel Internetrecherche, u.a. welche Bands auf anderen Festivals gespielt haben, die auch zu unserer Veranstaltung passen würden.
Welche weiteren Bereiche gibt es in der Organisation?
Marit: Da wäre zum einen das Management, das über allem anderen steht, weil sie immer den Überblick behalten müssen. Dann das bereits erwähnte Booking, sowie die PR, das ist mein Bereich. Wir machen das Festival publik mit beispielsweise Flyern, Stickern oder dem Online-Auftritt. Außerdem kümmern wir uns um die Partner und Sponsoren. Außerdem gibt es noch den Bereich der Produktion, der sich um alles, was auf dem Gelände passiert, kümmert, vor allem im Hinblick auf Technik und Sicherheit.
Paula: Und noch die Gestaltung, da bin ich mit dabei.
Worauf sollte man bei der Planung eines Festivals achten?
Marit: Dass man nichts vergisst. Es gibt wirklich viel zu bedenken, was uns auch sehr überrascht hat.
Paula: Die Phase, die wir gerade hinter uns haben, ist die Kreativ-Phase. Das ist eine wichtige Phase, weil man überlegt, was denn überhaupt wichtig ist, was bei der Umsetzung in den einzelnen Gruppen beachtet werden muss, welche Ideen es gibt und welche davon wirklich realisierbar sind. Das ist die entscheidendste Phase, denn dabei wird die Ausrichtung des Festivals bestimmt.
Seit wann steckt ihr in der Planung?
Marit: Das Booking hat bereits im Dezember, Anfang Januar angefangen. Die restlichen Bereiche haben sich etwas später getroffen, aber auch Anfang des Jahres.
Auch das gehört zum Alltag der Organisatoren:
Stundenlange Treffen mit dem gesamten Team.
Wer kann prinzipiell beim Daughterville mitmachen?
Marit: Es können alle Hamburger Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahre mitmachen. Man sollte natürlich an Festivals interessiert sein und sich darauf einstellen, dass man viel Verantwortung übernehmen wird. Außerdem investiert man wirklich viel Zeit – zur Zeit haben wir aus der PR jeden Tag etwas für das Festival zu erledigen. Unsere Treffen können manchmal etwas langweilig sein, aber in diesen Momenten darf man einfach nicht aufgeben. Also ist Durchhaltevermögen wichtig.
Welche Acts sind dieses Jahr dabei?
Marit: Dieses Jahr sind unter anderem Say Yes Dog, Tom Thaler & Basil, Joco, U3000 und viele weitere Acts am Start.
Wie viele Besucher erwartet ihr?
Paula: Wir erwarten 1.500 bis 2.000 Besucher. Letztes Jahr waren es 1.200 Besucher, aber wir wachsen von Jahr zu Jahr.
Bock aufs Daughterville?
Am 04. Juli 2015 findet das Festival in diesem Jahr in der Hansestadt Hamburg statt. SPIESSER verlost 2 x 2 Tickets für euch!
Text: Mireille Teaser-Foto: Jonas Schneider / PR Daughterville
Fotos: Pop2Go/ Stefan Malzkorn
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