Nerds sind doch diese Kellerkinder, die dicke Hornbrillen tragen und den ganzen Tag Computer spielen. Alles Quatsch! Für SPIESSER-Autor Kai Rieger, 24, sind sogar Fußballfans richtige Nerds. Warum das so ist und was ihm am Nerdtum gefällt, erzählt er in seiner Kolumne.
Ich habe kürzlich meinen ersten Leserbrief bekommen. Das erste Mal sollte ja eigentlich etwas ganz Besonderes und Magisches sein. Mir tat es aber sehr weh. Der Brief bezog sich auf meinen Artikel über ein Live-Action-Rollenspiel, auf dem ich war. Ich wurde mit bösen Worten und vielen Satzzeichen gefragt, wie ich es wagen könnte, die Teilnehmer „Nerds zu nennen????“
Meine Antwort: Weil sie es sind! Ich sah Ritter in voller Rüstung bei Sommerhitze durch die Gegend klappern und sich mit ihren Fantasienamen anreden. Ein Typ hatte sich sogar blau angemalt und sich mir als Flaschengeist vorgestellt. Aber was offenbar nicht klar wurde und mir diesen Leserbrief einbrachte: Es waren großartige Menschen, die sich um mich Grünschnabel kümmerten.
Bei Nerds und Strebern zündet der gleiche Fanatismus
Sie haben mich adoptiert und brachten mir ihre Rituale und Bräuche bei. Sie nahmen mich mit zu ihren exklusiven Treffen und zeigten mir unbekannte Orte. Sie boten mir Speis und Trank. Ich habe jede Sekunde unter diesen „Verrückten“ geliebt. Meine Definition des Begriffes Nerd ist keine Beleidigung, sondern eine Auszeichnung.
Leute, die etwas gegen Anglizismen haben, werden es schwer haben, ein Wort für „Nerd“ zu finden. Es gibt keine gute Übersetzung und „Streber“ ist schlichtweg falsch. Streber arbeiten hart an ihren Aufgaben, deshalb mag sie in der Schule niemand. Nerds gehen mit einem ähnlichen „Fanatismus“ an Dinge heran, nur sind diese nicht überlebenswichtig. Ja, richtig, meine lieben Nerds, nicht überlebenswichtig!
Im Redefluss ertrinken
Niemand muss wissen, ob die Enterprise gegen einen Sternenzerstörer aus Star Wars gewinnen würde. Es wird niemandem das Leben retten, wenn ihr alle Pokémon rückwärts aufsagen könnt. Euer Highscore wird eure Rechnungen nicht bezahlen. Das Wissen der Nerds ist entbehrlich – das macht sie toll.
Leute, die auf eine vielleicht etwas verschrobene Leidenschaft mit: „Na, du hast ja wohl zu viel Zeit!“ reagieren, bringen mein Blut zum Kochen. Wenn bei Partysmalltalk mein Gesprächspartner leuchtende Augen beim Erzählen bekommt, wie wild anfängt zu gestikulieren und ich in seinem Redefluss ertrinke, dann begeistert mich das. Und da ist es mir egal, mit welcher Art Nerd ich es zu
tun habe. Ob der klassische Fantasy- oder Computernerd ist irrelevant.
Die, die in diesem komischen "Internet" rumhingen
Die Grenzen sind fließend und gehen weiter bis zum Fußballnerd, der mich mit Hintergrundwissen über Spieler verblüfft. Denn was ist Fußball schon, außer weit akzeptiertes Nerdtum? Bunte Hemdchen, Fahnen und Gesänge, weil sich 22 Leute wie irre um einen Ball kloppen. Nüchtern betrachtet ist die ganze Angelegenheit ähnlich hirnrissig wie Ritter spielen
Früher waren die klassischen Nerds Kellerkinder, die in diesem komischen „Internet“ herumhingen. Die Leute, die sich früher über sie lustig gemacht haben, kontrollieren heute ihre Mails noch vorm Aufstehen. Im Internet findet ein Großteil unserer Popkultur statt, und: Wer hatte schon den Durchblick, bevor soziale Netzwerke auftauchten? Die Nerds!
In etwas Verschrobenes vertieft
Jetzt formen und beeinflussen sie diese Netzwerke auf eine großartige Weise. Heute muss sich niemand schämen, Computerspiele zu spielen. Langsam werden alte Vorurteile beseitigt. Immer mehr Nerdaktivitäten rücken in das gesellschaftlich akzeptierte Rampenlicht.
Und die aktuellen, wahren Nerds? Naja, die sitzen immer noch ein bisschen am Rand, vertieft in eine Sache, die sie lieben – etwas Verschrobenes, über das die „normalen“ Leute jetzt noch gerne ihre Augen verdrehen, bis sie es in zehn Jahren selber machen.
Wenn du so fragst, sind es wohl die Geeks die mainstream geworden sind. Beide Begriffe scheinen aber immer mehr miteinander zu verschwimmen. Ich dachte immer die Geeks seien die sozialen Typen mit einer großen Leidenschaft, während die Nerds eher die intelligenten Einzelgänger sind. Stimmt das noch?
Das Gefühl habe ich mittlerweile auch, dass das Nerdtum geschellschafts- und hoffähig geworden ist. Aber es ist ein großer Irrtum sich in dem Glauben zu verstricken, dass nur die Nerds leidenschaftlich sein, und dem Schönen etwas abringen können. ;-) Deshalb muss Dein Mitleid nicht gepflegt werden.;-)
Ich bin selbst ein Nerd und ehrlich gesagt bemitleide ich manchmal die, die keine Nerds sind. Haben sie denn keine Leidenschaft, die zwar lächerlich scheinen mag, aber eben doch etwas so Schönes ist? Können sie nicht über eine Serie fachsimpeln, als sei es die Frauenquote oder Fracking? Ich glaube, viele haben Angst, aufzufallen, anzuecken, anders zu sein.
Auf der anderen Seite wird das Nerdtum sehr mittlerweile mainstream, manchmal ist es schon wieder cool ein Nerd zu sein. Mal sehen wie sich die Sache in nächster Zeit entwickeln wird.
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
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Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
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Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.
Wenn du so fragst, sind es wohl die Geeks die mainstream geworden sind. Beide Begriffe scheinen aber immer mehr miteinander zu verschwimmen. Ich dachte immer die Geeks seien die sozialen Typen mit einer großen Leidenschaft, während die Nerds eher die intelligenten Einzelgänger sind. Stimmt das noch?
Sind Nerds oder Geeks "mainstream" geworden?
Da gibts noch einen Unterschied :)
Das Gefühl habe ich mittlerweile auch, dass das Nerdtum geschellschafts- und hoffähig geworden ist. Aber es ist ein großer Irrtum sich in dem Glauben zu verstricken, dass nur die Nerds leidenschaftlich sein, und dem Schönen etwas abringen können. ;-) Deshalb muss Dein Mitleid nicht gepflegt werden.;-)
Ich bin selbst ein Nerd und ehrlich gesagt bemitleide ich manchmal die, die keine Nerds sind. Haben sie denn keine Leidenschaft, die zwar lächerlich scheinen mag, aber eben doch etwas so Schönes ist? Können sie nicht über eine Serie fachsimpeln, als sei es die Frauenquote oder Fracking? Ich glaube, viele haben Angst, aufzufallen, anzuecken, anders zu sein.
Auf der anderen Seite wird das Nerdtum sehr mittlerweile mainstream, manchmal ist es schon wieder cool ein Nerd zu sein. Mal sehen wie sich die Sache in nächster Zeit entwickeln wird.