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Ende der schwarz-weißen Zeiten

Dafür oder dagegen: Damit Bürger sich mit Infrastruktur- und Großprojekten anfreunden können, ist ihr Mitspracherecht ein Muss – das zeigt sich auch bei der Energiewende. Doch wie steht es um deren Aktzeptanz in der Bevölkerung? In Berlin wurde jetzt eine Studie diskutiert, die dieser Frage nachgegangen ist.

13. November 2012 - 13:30
von SPIESSER-Autorin Juli_ane.
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Juli_ane Offline
Beigetreten: 02.07.2012

Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.

Was haben die Proteste gegen Stuttgart 21 mit der Energiewende zu tun? Mehr, als man auf den ersten Blick vielleicht meint. Widerstand, wie er vor zwei Jahren gegen den Bahnhof aufgetreten ist, gibt es innerhalb der Bevölkerung nämlich auch immer wieder, wenn beispielsweise ein Windpark gebaut werden soll. Ganz nach dem Motto „Energiewende ja – aber bitte nicht vor meiner Haustür“.

Verständlich, denn wer will schon von Bauarbeitern auf der benachbarten Wiese überrascht werden, die gerade anfangen, Windkraftanlagen zu errichten? Fakt ist aber: Der Weg Richtung nachhaltige Energieversorgung bringt eine Flut von Großprojekten mit sich – unter anderem den Bau von Wind- oder Solarparks.

Immer wieder Widerstand

Energiewende ja – aber bitte nicht vor meiner
Haustür
.
Foto: honigbrotpause/CC, flickr.com

Auch der Energiekonzern RWE hat erlebt, dass die Bürger seine Vorhaben alles andere als mit offenen Armen empfangen. Woran das liegt, sollte die RWE-Studie „Akzeptanz für Großprojekte“  herausfinden.

Fast ein Jahr lang wurde deshalb viel analysisiert: Zum einen wissenschaftliche Beiträge, Studien und Befragungen, zum anderen aber auch öffentliche Stimmen aus Medien, Politik und Gesellschaft wie etwa von Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler oder Michael Bauchmüller von der Süddeutschen Zeitung. Dabei drehte sich alles um die Themen „Chancen und Grenzen von Bürgerbeteiligung“ und „Akzeptanz von industriellen Großprojekten“.

Selbst ist der Mann

Was bei den Recherchen herauskam, stellte nun der Vorstandsvorsitzende der RWE Aktiengesellschaft Peter Terium bei einer Podiumsdiskussion in Berlin vor. Neben ihm, seinem RWE-Kollegen Dr. Rolf Martin Schmitz und Bundesumweltminister Peter Altmaier diskutierten außerdem der Geschätfsführer von Germanwatch e.V. sowie der Präsident der Bundesnetzagentur über das mehr als 250 Seiten lange Dokument .


Podiumsdiskussion zur RWE-Studie, Foto: RWE

Dabei zeigte sich, dass Bürgerproteste gegen Großprojekte vor allem auf fehlendes Vertrauen zurückzuführen sind. Denn laut Terium vertrauen die Bürger sowohl der Politik als auch Unternehmen immer weniger. Weitere Ursache für Widerstand sei der „Zeitgeist“: Der Bürger wolle selbst etwas in die Hand nehmen, sich informieren, ernst genommen werden. „Selbst ist der Mann“ laute hier das Stichwort. Terium wertete diese Einstellung aber positiv: „Dadurch gibt es jetzt die Möglichkeit, den Dialog direkt mit den Bürgern zu führen“.

Zeit für bunt

Altmaier sah das ganz ähnlich und erklärte, Bürger sollten sich von Anfang an einbringen können. Schließlich wären viele unmittelbar von einzelnen Projekten betroffen. Er forderte „Partizipation in Permanenz“ und nicht nur an Wahltagen. Durch mehr Bürgerbeteiligung würden unterschiedliche Auffassungen zu Wort kommen – ein gutes Zeichen: „Die alten Schwarz-Weiß-Zeiten sind vorbei, jetzt wird es bunter!“.

Und wie soll es in Zukunft weitergehen? Erfolge, die durch Bürgerbeteiligung entstehen, werden laut der Akzeptanz-Studie nicht von heute auf morgen sichtbar. Deshalb müssten sich NGOs, Verbände, Politik, Unternehmen und Bürger zusammentun, meint Peter Terium: „Wie in einer Partnerschaft“ – und dass man in einer Partnerschaft auch Abstriche machen können müsse, habe er von seiner Ehefrau gelernt.

Text: Juliane Fiegler

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Kommentare

Ein Kommentar
  • Hier ein Blogbeitrag von mir, den ich soeben verfasst habe: https://www.spiesser.de/artikel/energie-sparen - meiner Meinung nach sollte man nicht nur auf Großprojekte schauen, sondern das Thema Energiewende auch mal hinsichtlich möglicher Einsparpotenziale betrachten...

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