Donnerstag
Der Schalter leuchtet. Der Computer ist hochgefahren. Dann das Icqsignal und los geht’s!
Ich arbeite mich bei spiesser.de durch: Artikel werden durchgelesen, Kommentare geschrieben… UND dann ein Beitrag bei EURE MEINUNG…
„Eine Woche ohne…“ von grünstern.
Sie will versuchen, eine Woche ohne ihr Handy und ihren Laptop + Internet(!!!) auszukommen. Und sie sucht wen, der mitzieht.
Mein erster Gedanke: Tolle Sache, echt. Wirklich. Könnte ich das auch schaffen?
Ich schreibe einen kurzen Statement und die Sache ist beschlossen. Eine Woche ohne!
Freitag
23. June 2012 - 22:08 von SPIESSER-Autorin KnabberKeks.
Freitag
So langsam wird mir bewusst, worauf ich mich eingelassen habe. Am Tag versuche ich mich abzulenken: Haare tönen, einkaufen gehen und mit Freunden Zeit verbringen.
Ist ja gar nicht schwer, denke ich.
Mein Gehirn drängt allerdings darauf, mich immer wieder vor den Computer zu zerren.
„Genieß es! Nutz es!“ flüstert es in mir.
Denn morgen erst soll das Gefühl des Verlusts einkehren.
Samstag
Heute ist der große Tag! Fast hätte ich ihn verschlafen, aber es beschäftigt mich nur eines:
Wie kann ich eine Woche ohne chatten überleben?
14:45 Uhr: Die letzten Sätze werden an Freunde versendet, die letzten Spiesser-News gelesen. Als erstes wird das Handy stumm. Kurze Zeit später folgt der Laptop. Es ist geschehen! Punkt 15 Uhr sitze ich an meinem Schreibtisch und atme tief durch! Es fühlt sich wie eine Bürde an, weil ich mich bewusst dazu entschlossen habe diese Challenge anzunehmen.
Ich verschlinge mein Buch „Der Märchenerzähler“ (was ich 100%tig weiterempfehlen würde), während Deutschland Portugal 1:0 schlägt.
Sonntag
Mir wird bewusst, dass ich in der Vergangenheit nicht darüber nachgedacht habe, wann, wie oft und wie lange ich das Internet am Tag nutze. Normalerweise interessiert es einen nicht, es ist fast Routine in diese andere Welt abzutauchen.
Heute verbringe ich meine Zeit damit, meine Großeltern zu besuchen. Einzige Herausforderung: Alles tun, damit ich nicht Latein lernen muss!!!
Montag
Heute ist Hausarbeitstag aufgrund mündlicher Abiturprüfungen.
Ich werde zu einer Freundin gefahren. Bisher hatte ich mich sowohl von Computern, als auch von Handys ferngehalten. Doch bei ihr kam ich wieder mit dem world-wide-web in Kontakt: Meine Freundin hat über ihren Ipod auf youtube.de Musik gehört. Ich frage mich, ob es erlaubt ist das Internet passiv zu benutzen…
Zum Ausgleich hole ich mir neue Bücher aus der Bibliothek!
Der Druck Latein zu lernen wird größer, sodass auch meine Challenge wieder an Bedeutung verliert. Eine ereignisreiche Woche ist vorprogrammiert, aber ich hoffe spätestens Samstag weiß ich, was ich mir hiermit selbst beweisen wollte.
Dienstag
Verschwendeter Schultag, weil kein richtiger Unterricht stattfindet. Die Schule bringt mir eine kleine Erkenntnis: Für viele aus meiner Schule ist das Handy unentbehrlich geworden. Ich habe kein Smartphone und kann es deshalb nicht nachvollziehen, wie man pausenlang Spiele zocken und in Internet surfen kann.
Gut, dass meine Freunde nicht auf diesem Trip sind…
Durch Zufall fällt mir heute ein Artikel in Englisch über Internetsucht in die Hände. Die Jugendzeitschrift SpotOn (Juni 2012) berichtet von dem grundsätzlichen Problem der Internetsucht, deren Erkennung und Maßnahmen gegen diese Sucht.
Natürlich muss ich mir auch gleich die Frage stellen: Bin auch ich süchtig?
Jaein, ich verbringe viel Zeit vor dem Computer, aber ich kann mir Limits setzen und sie einhalten…
Mittwoch
Schulbeginn 14Uhr, was für ein Luxus! Allein das Buch „Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick“ spendet mir am Vormittag eine sehr gute Gesellschaft. Ich kann mich nicht mehr so kurz vor den Ferien für das Lernen begeistern, deshalb habe ich Latein nur provisorisch geübt. Gut, dass diese Challenge mir in dieser Hinsicht den Abend verübelt und mich mit der lateinische Grammatik alleine lässt.
Wenn ich abends unterwegs bin, merke ich, dass die Vorstellung, im Dunkeln in eine Notsituation zu geraten, mich sehr erschreckt. Das Handy gibt einem ein Gefühl der Sicherheit, das kann ich nicht leugnen.
Donnerstag
Die Hürden des Tages habe ich gegen 13 Uhr alle bestanden. Die Lateinklausur war eine halbe Katastrophe (hätte ich bloß mehr gelernt!) und unsere Theateraufführung vor der Oberstufe war ziemlich lustig, aber es lief nicht alles perfekt.
Ich möchte gern mein Handy, stattdessen muss das Telefon für Termine planen herhalten.
Auch bin ich seit Tagen genervt, wenn ich zu Hause bin. Ob es Entzugserscheinungen sind? Manchmal liege ich im Bett und frage mich, was ich jetzt tun könnte. Da mir nichts einfällt, starre ich weiter vor mich hin. Mir fehlt das tägliche Chatten mit bestimmten Personen. Suchti?
Freitag
Nach der Schule lege ich mich in den Garten. Uff! Eine knappe Woche habe ich die Challenge schon eingehalten… Und dann passiert es! Ich kann meinen inneren Schweinehund nicht länger zügeln, er schreit nach meinem Handy… 3..2..1… es ist vorbei! Ich bin nicht stolz auf mich, dass ich die Herausforderung früher abgebrochen habe, aber das Gefühl des Fastens legt sich.
Samstag
Der Computer ist mein Freund, das habe ich festgestellt. Aber gleichzeitig ein Feind, da er mir kostbare Zeit raubt. Ich denke, die Woche hat mir vieles klar gemacht. Ich lernte meinen Computer schätzen, vor allem aber das tägliche Chatten.
Wenn mich jetzt einer fragen würde, was der Sinn des Ganzen war oder warum ich die Challenge angenommen habe, könnte ich spontan sagen, es war reiner Nervenkitzel und schlicht das Bedürfnis etwas Anderes zu tun. Aber auf all die wundersamen Dinge zu verzichten wäre reine Verschwendung! CARPE DIEM!
PS: Hier ist der Link ( https://www.spiesser.de/artikel/%E2%80%9Eeine-woche-ohne%E2%80%9C ) zu grünsterns Artikel über die wunderbare Zeit des mobilen Fastens! :D
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Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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die spoton! ich liebe diese zeitung!
Entstellen ist gut! ;) Natürlich sollte man alles sinnvoll nutzen :D
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