Liebeskummer, seltsame Klokonstruktionen oder Ungeziefer. SPIESSER-Praktikantin Luise hat schon eine Menge lustige, traurige und eklige Sachen auf ihren Reisen erlebt. Begleitet sie auf ihrem Erinnerungskurztrip.
31. May 2013 - 16:33 SPIESSER-Autorin allyuoneedislove.
So schön und romantisch war der
Sonnenuntergang in Monte Clerigo.
Portugal: Herz gebrochen
Ich war noch nie in Paris, aber das ist nicht weiter schlimm, denn die Stadt der Liebe ist für mich eh eine ganz andere, nämlich ein kleiner Ort am Rande Portugals, Monte Clerigo. Der ist nicht nur wunderschön, sondern auch fast menschenleer. Komisch, dass ich gerade da die ganz ganz große Liebe traf, die natürlich zwei Tage später wieder abreiste. So habe ich den Rest des Urlaubs nicht wirklich genießen können und die vielen Sehenswürdigkeiten und abgelegen Winkel der Stadt Lissabon nur durch einen Tränenschleier hindurch gesehen – schade eigentlich.
Russland: Museumsmarathon und ein Zug ins Nirgendwo
Viel gesehen habe ich dagegen in Sankt-Petersburg, der wohl berühmtesten Stadt Russlands nach Moskau. Meine Lehrerin schleppte mich in zehn Tagen durch fast doppelt so viele Museen und außerdem auf einen komplett von der Außenwelt abgeschnittenen Bauernhof. Dort aß ich meine erste und hoffentlich auch nicht letzte Borschtsch, die gar nicht so schlimm schmeckt, wie alle immer sagen. Die Zugfahrt dahin war wohl das Skurrilste, was ich je erlebt habe. Den überfüllten Waggon teilte ich mir mit "Businessmens" – so nannten sie sich selbst – , deutschen Studenten und alten Bauernfrauen mit lebenden wie auch toten Tieren. Ein Loch im Boden des Zuges war dann das Klo. Jeder versteht wohl, dass ich mir da lieber sechs Stunden lang mein Bedürfnis verkniff, als auf diese "Toilette" zu gehen.
Ungarn: Ein Albtraum für Vegetarier
Tiere gabs auch in Ungarn, in Ballaton Füred, und zwar massig davon. Der Ort war nämlich gerade mit einer Feuerkäferplage gestraft und die Tiere besetzten jede noch so kleinste Ecke. Wenigstens der See war verschont geblieben und so verbrachte ich die zwei Wochen hauptsächlich im Wasser. Die ersten Tage noch mit einem schrecklichen neonorangenen Bikini – das einzige passende Teil, was der Hotelshop anzubieten hatte. Mein Badezeug lag nämlich noch zu Hause. Was sonst noch vom Urlaub in Ungarn hängen geblieben ist, war die Pizza, die mit neun Scheiben Schinken belegt war und garantiert cholesterinfreiem Gänseschmalz. Das sagte der Kellner jedenfalls. Vielleicht hatte er aber auch nur die Wörter „frei“ und „reich an“ verwechselt.
Die Sonne schien in der Schweiz rund
um die Uhr. Das machte den gebrochenen
Arm wieder ein kleines bisschen gut.
Schweiz: Sonne durchs Krankenhausfenster
Sprachschwierigkeiten gabs auch in der Schweiz, im winzigen Skigebiet Fideris. Da dachte ich einen Moment, dass schweizerisch ja gar nicht so schwer zu verstehen sei, bis ich bemerkte, dass mein Gesprächspartner auf „Hochdeutsch“ mit mir sprach. Ups. Ausgelacht hat er mich und meine Naivität aber nicht, sondern sogar auf seiner Pistenraupe (oder wie mein Bruder immer dazu sagt: Schneeschnecke) mitgenommen. So fühlt es sich also an, jeden Moment einen Skifahrer umrollen zu können, wie schön. Ist zwar nicht passiert, dafür musste ich ein paar Tage später selbst ins Krankenhaus. Arm gebrochen. Aber wie ich einer Freundin per Postkarte mitteilte: Dafür scheint die Sonne, das Essen ist gut und die Leute sind lustig, man versteht sie nur so schlecht.
Text: Luise Reichel
Fotos: Luise und Volker Reichel
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SPIESSER unterwegs
Ich liebe es zu vereisen ! Wenn ich gerade im Urlaub bin überleg ich schon , wo ich als nächstes hinfahren könnte .
Hab grade auch nen Artikel ( meinen ersten ) über meine Zeit in Prag geschrieben.
Das war im Katharinpalast in St Petersburg, da wo das neue Bernsteinzimmer ist. ;) Die Schlösser sehen aber eh alle fast gleich aus.^^
Wo ist denn das ttelbild aufgenommen?
Das kommt mir irgendwie bekannt vir...