Doch leider bringt die DB damit Seiten an mir zum Vorschein, die ich immer erfolgreich vor den Freunden meines kleinen Bruders versteckt habe. Ich mag Kinder. Ich möchte irgendwann selbst welche haben, aber bitte nicht solche, wie es sie vermehrt in den Zügen dieses Landes schon gibt. Natürlich dürfen sie hin und wieder ein bisschen schreien, aber bitte nicht laut und nicht in meiner Gegenwart. Denn diese kleinen Fleischberge, vorzugsweise mit präpubertärem Übergewicht, verschmierten Fingern und einem Hang zum Abschmieren an fremden Klamotten, die resistent gegen jede Art von Erziehung und Seife scheinen, gehen mir wirklich auf die Nerven. Ich meine, so richtig.
Wenn Schaffner 13-jährige mitten in der Einöde aus dem Zug schmeißen, nur weil sie ihre Monatskarte zuhause vergessen haben, dann sollten schreiende, klebrige Kinder doch DIE Befriedigung ihrer Allmachtsfantasien darstellen. Die Mütter sitzen vorzugsweise apathisch auf ihrem Hintern. In diesem Falle hockt der Hintern neben mir, blättert in einer Frauenzeitschrift und erfreut sich alles verschlingender Taubheit und Ignoranz, während sich ihr Nachwuchs asthmatisch keuchend über den Fußboden rollt und vor lauter Geschrei fast an der eigenen Spucke erstickt.
Irgendwann zwischen dem zweiten und dritten längeren Atmungsaussetzer, als das Kind mit einem „Ich will aber den Lolly“ auch die Sympathien der letzten Oma verspielt hat, ertönt die immer gleiche, ewig lange Ansagenmelodie, die uns zum zehnten Mal in den letzen 15 Minuten ankündigt, dass wir gleich den nächsten Bahnhof erreichen werden. Ich bin kurz davor, mein Portemonnaie zu zücken, den Nottüröffner zu drücken, auf den Bahnsteig zu springen und dem verdammten Balg einen Lutscher aus dem Automaten zu ziehen.
Mittlerweile aus beiden Ohren blutend und in Gedanken mit einem Küchenmesser in der Hand will ich gerade meinen Kopf gegen die Fensterscheibe schlagen, als Ohropax-Mutti aufsteht, mit zuckersüßer Stimme nach ihrem kleinen Max-Leon ruft, ihn bei der Hand nimmt und aus dem Abteil zieht. Mit einem dumpfen Rumpeln rutscht er bäuchlings die Stufen hinunter und steht - liegt schließlich wohlbehalten, wenn auch mittlerweile recht blau angelaufen auf dem Bahnsteig. Und während der Zug losfährt, sehe ich gerade noch, wie seine Mutter einen schönen roten Lolly aus ihrer Tasche zaubert.
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Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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