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Bundeswehr – Perspektiven für junge Leute

Bremen – and action! Im Rahmen des 109. Jugend-Presse-Kongresses in der Lucius D. Clay-Kaserne in Osterholz-Scharmbeck nahm Autorin Lisa mit 125 anderen engagierten Jugendlichen an einem journalistischen Workshop teil.

15. December 2010 - 13:53
von SPIESSER-AutorIn anonymer Nutzer.
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Profijournalisten geben Antworten

Für den Workshop hatten sich 1000 Jugendliche deutschlandweit beworben. So hatten wir, die glücklich Auserwählten, die Chance, mit Medienprofis z. B. von ARD, ZDF, WDR und SWR3 Beiträge für das Kongressfernsehen zu drehen, eine PR-Zeitung zu entwickeln oder am Kongress-Webmag mitzuarbeiten. Zudem standen uns Experten, Soldaten und Profijournalisten für Gespräche über die Themen ,,Zukunft im Journalismus“ und ,,Berufliche Chancen bei der Bundeswehr“ in den Medien-Börsen zur Verfügung.

Workshops und neue Kontakte knüpfen

Organisiert wurde die Veranstaltung von der Logistikschule der Bundeswehr und der young leaders GmbH, die junge Leute fördert, die sich schon früh politisch, sozial, kirchlich, sportlich oder in einem ähnlichen Bereich überdurchschnittlich engagieren. Der Einladungsflyer der young leaders GmbH versprach ein spannendes Wochenende. Die Spannung steigt! Was ich mir von dem Wochenende erwartete? Ganz klar: Zunächst war ich sehr gespannt auf die bevorstehenden Workshops, erhoffte mir aktuelle Themen aus erster Hand erfahren zu können und neue Kontakte zu knüpfen. Besonders interessierte mich das Leben bei der Bundeswehr. Ist es wirklich so, wie alle sagen?

Schlechtes Essen bei der Bundeswehr?

Oft ist die Bundeswehr wegen ihrer harten, disziplinarischen Methoden bekannt und wegen des schlechten Essens eher eine Abschreckung. Bei dem Gedanken daran, stellen sich viele Menschen einen undefinierbaren Kartoffelbrei oder Blumenkohlmatsch vor. Eine leckere Vorstellung. Dieses Bild spukt zumindest so in einigen Köpfen herum. Diesen Vorurteilen wollte ich unbedingt mal auf den Zahn fühlen. Doch nicht zu vergessen war natürlich der Journalismus. Ich wollte wissen, wie meine eigenen Artikel von den Profijournalisten beurteilt würden und ob man als angehender Journalist (oder angehende Journalistin) heutzutage überhaupt noch eine Chance hat. Doch bevor ich mir über weitere Fragen den Kopf zerbrechen konnte, hielt der Zug, der mich nach Bremen brachte auch schon an. Schnell fanden sich Gleichgesinnte, die aufgeregt mit ihren young leaders-Wegbeschreibungszetteln die richtige Richtung suchten. ,,Wir sind da!“

Überwachungskameras und stramm stehende Soldaten

Leicht eingeschüchtert beobachteten wir die imposanten Sicherheitseinrichtungen und die Kontrolleure. Unser erster Blick fiel sofort auf die großen, spitzen Metallgitter, mit vielen Überwachungskameras. Anschließend sahen wir den stramm stehenden Soldat, der unserer Meinung nach einen überdimensionalen Walki-Talki am Gürtel trug. Als sich schließlich jeder von uns ausweisen konnte, öffneten sich die Türen der Kaserne. Nach einer kurzen Begrüßung und einem leckeren Abendessen, durften wir kurz vor Mitternacht unsere Zimmer beziehen. Die Zimmer waren komfortabler als erwartet. Zweibettzimmer, jede Menge Platz und dazu hatte ich eine sehr nette Zimmergenossin zugeteilt bekommen.

,,Los geht’s!“
Teamleader Malte Horn, WDR-Mann David Ohrndorf und Autorin Lisa

Am nächsten Morgen hievten wir uns gähnend um 06.00 Uhr aus dem Bett, damit wir pünktlich um 07.15 Uhr am Sammelpunkt des Hauses waren. Dort warteten wir gespannt auf unsere Teamleader Malte Horn und Tim Stadtaus. In der Mensa stieg uns der angenehme Duft von Kaffee, heißem Kakao und frischen Brötchen in die Nase. Hier konnte man sich wundervoll für den anstrengenden Tag stärken. Erstes Fazit: Das Essen der Bundeswehr entsprach nicht unseren negativen Erwartungen - eindeutig ein Pluspunkt. Das frühe Aufstehen hingegen bestätigte unsere Vorahnung, nur mit dem Unterschied, dass wir dankbar und erleichtert waren, keinen Frühsport absolvieren zu müssen.

Nette Worte und neue Textformen

Im Anschluss wurden wir mit den Bussen zum Lehrsaalgebäude des Militärgeländes gefahren. Der Geschäftsführer der young leaders GmbH und Diplom-Psychologen Reinhard Werner begrüßte uns mit ein paar netten Worten. Nun konnten unsere ersten Workshops starten. Ich war in die Kongress-Webmag-Gruppe eingeteilt worden. Dort bekamen wir vorerst wertvolle Tipps zum Journalismus von David Ohrndorf (Profijournalist des WDR Köln). Er erklärte uns nochmals die verschiedenen Textsorten des Journalismus und erzählte witzige, lehrreiche Geschichten aus seinem Arbeitsleben. Zum Beispiel spielt die Aktualität im ,,Online-Journalismus“ eine wichtige Rolle. Die online gestellten Texte werden rund um die Uhr immer wieder neu bearbeitet. ,

"Und? Heute schon getwittert?!"...

...fragte David Ohrndorf grinsend. Auf der Stirn unseres Teamleaders Malte Horn war deutlich ein großes Fragezeichen zu sehen. Zum Durchatmen blieb uns nicht viel Zeit. Alle wurden in kleine ,,Journalistengruppen“ eingeteilt und bekamen verschiedene Themenschwerpunkte bezüglich der Personen, die sie zu interviewen hatten zugeordnet. Meine Gruppe sollte ein Interview mit dem Brigadegeneral und Kommandeur der Logistikschule, Hartwig Tarnowski, führen.

Prognosen für die Zukunft
Reinhard Werner ist Geschäftsführer von young leaders

Doch bevor wir dazu die Gelegenheit hatten, hieß es schon ,,Abmarsch!“ in Richtung des Hörsaales. Reinhard Werner wagte in seinem Vortrag ,,Zukunftsstrategien für das 21. Jahrhundert“ negative Prognosen für die Zukunft zu formulieren. ,,Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Elite immer kleiner wird und der Großteil der Masse auf der Strecke bleibt!“, resümierte er. Deutlich wurde sein Anliegen an uns, ,,dass wir uns auch mal trauen sollten, aus der Masse heraus zu treten, um neue Wege kennen zu lernen!“.

Essen wie die Soldaten in Afghanistan

Durch seine Worte gestärkt, aktiv an der eigenen Zukunft zu arbeiten und Verantwortung für andere zu übernehmen, ließen wir uns deftige Bratkartoffeln, Leberkäs und Schokomuffins im ,,Baustein Verpflegung“ köstlich auf der Zunge zergehen. Doch nicht zu vergessen war, dass das Essenszelt dem Original Verpflegungszelt der Soldaten in Afghanistan entsprach. Dementsprechend lag uns doch eine Art bitterer Nachgeschmack auf der Zunge. Schließlich bangen die Soldaten in Afghanistan jeden Tag um ihr Leben und die dortige Atmosphäre im Verpflegungszelt war mit Sicherheit nicht unserer zu vergleichen.

Logistik in der Bundeswehr

Anschließend fanden wir uns auf einem großen Gelände mit imposanten Militärmaschinen wieder. Dort wurde uns zum Beispiel der ,,Elefant“ vorgeführt, der in der Lage ist mehrere Pkw oder einen Panzer zu transportieren. Dabei wurde uns eindrucksvoll demonstriert, dass jeder Handgriff schnell und perfekt sitzen muss, um die gepanzerten Fahrzeuge in Gang setzen zu können. In Krisengebieten könnte sonst jeder kleiner Fehler schlimme Folgen haben. Das Fernsehteam begann dort bereits mit seinen Dreharbeiten; die anderen Teilnehmer wurden per Bus zum logistischen Übungszentrum des Militärgeländes gefahren.

Live-Schaltung nach Afghanistan

Im logistischen Übungszentrum wurden wir von Oberst i. G. Peter Beerger begrüßt, der uns einen kurzen Überblick der Informationsveranstaltung gab. Eine Live-Schaltung nach Afghanistan mithilfe der ISAF (International Security Assistance Force) sollte als krönender Abschluss dieses Programmpunktes ermöglicht werden. Jedoch konnte uns Oberst i. G. Peter Beerger vorerst nicht versprechen, ob die Verbindung zustande kommen würde. So verfolgten die Jugendlichen zunächst interessiert die Präsentation von Hartwig Tarnowski.

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Kommentare

Drei Kommentare
  • Ist das ein Beitrag für den Wettbewerb oder hast du das tatsächlich alles so empfunden?

  • Ich denke politische Fragen gehören nicht zu direkt zu dem Berufsfeld Bundeswehr dazu.
    Eine Afghanistan Diskussion wär glaub ich auch deshalb nicht angebracht gewesen.

    Ich denke es ist ein ganz guter Artikel der vorallem die Bundeswehr nicht gleich als " schlecht" und "militaristisch"
    hinstellt (in Deutschland leider eine gänige Meinung).

    1,6 Million find ich gar nicht mal soviel^^. Der neue Schützenpanzer der Bundeswehr wird pro Stück mehr als 6 Millionen kosten.

  • was machen die dort eigentlich in afghanistan? außer 1,6 Millionen zu verbraten

    durftet ihr keine Fragen stellen?

    mehr Info, klingt ja wie ein Bundeswehrwerbetrailer und was es dort zu essen gibt interessiert mich nicht so

    vielleicht wäre die Überschrift besser
    " kein Einblick in die Bundeswehr"

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