„April, April der weiß nicht, was er will“, heißt es in einem Kindergedicht. Auch in den anderen Monaten des Jahres scheinst du es der Menschheit nicht recht machen zu wollen. Ständig höre ich meine Freunde über dich jammern.
Foto: Erich Keppler, pixelio.de
Diesen Winter kamst du eindeutig mit zu viel Schnee und Eis. Alle haben sich in den vergangenen Jahren weiße Weihnachten gewünscht. Aber anscheinend war die meterhohe weiße Pracht im letzten Jahr dann doch etwas zu viel des Guten. Meinen Mitmenschen war kalt. Kannst du denn nicht einfach mal warmen Schnee erfinden? Und wenn der Schnee dann wieder schmilzt, sorge doch bitte dafür, dass er einfach so verschwindet. Schneematsch und reißende Flüsse finden wir nämlich auch nicht toll.
Genauso wenig mögen wir die Pollen, die wegen dir im Frühling wieder anfangen durch die Luft zu schwirren. Kannst du dann nicht ein wenig Regen fallen lassen, um den Pollenflug zu stoppen? Ach nein, dann möchten ja die Nicht-Allergiker unter uns wieder Sonnenschein und jammern über den Regen.
Warum ist es eigentlich im Sommer so heiß, dass manch einer die Wärme nicht genießen kann, ohne gleich einen Sonnenstich oder Kreislaufprobleme zu bekommen? Kannst du nicht etwas Rücksicht nehmen? Schwitzflecken und Sonnenbrand sind nicht gerade förderlich, wenn man in den luftigen Outfits, die die Hitze erträglich machen, gut aussehen will.
Foto: David Travis, pixelio.de
Auch im Herbst machst du uns zu schaffen. Statt kurzen Shirts müssen wir jetzt wieder warme Jacken anziehen. Von Mützen, Schals und Gummistiefeln ganz abgesehen. Warum sorgst du überhaupt dafür, dass die Bäume kahl und die Straßen matschig werden? Im Sommer war es noch so herrlich warm und jetzt kommst du schon wieder mit deinen Herbststürmen und Nachtfrost, die uns unweigerlich daran erinnern, dass der Winter bald wieder auf der Matte steht.
Merkst du was? Unsere dauernde Unzufriedenheit ist gar nicht deine Schuld. Du gibst wirklich dein Bestes, um unseren Wünschen nachzukommen. Immer abwechselnd sorgst du für Schnee, Regen, Wind und Sonne. Immer bemüht, die Forderungen aller Erdenbürger zu berücksichtigen. Die Fußballer wünschen sich Wärme, die Segler Wind und die Skifahrer möchten Schnee. Blöd nur, dass die Fußballer sich, wenn es schneit, hintergangen fühlen – im Schnee sieht man den weißen Ball so schlecht.
„Schreib mal wieder!”
Jeder von euch kann einen "Brief an..." schreiben. Das Thema gebt ihr selbst vor. Der Text sollte zwischen 2.000 und 3.000 Zeichen haben und kann witzig, kritisch oder auch böse sein. Vorschläge, Fragen und Anregungen an die Onlineredaktion.
Es tut mir Leid, dir mitteilen zu müssen, dass viele Menschen einfach schrecklich unflexibel und pessimistisch sind. Anstatt das, was du ihnen vom Himmel schickst, zu genießen, meckern sie lieber rum.
Das Sprießen der Triebe im Frühling, die Blumen und die ersten fleißigen Bienen werden allzu schnell übersehen. Auch die schönen Erinnerungen an den Sommer, als wir in Badesachen in der Sonne lagen, schwimmen gingen und Grillpartys feierten sind leider schnell vergessen, wenn wir uns im Bräunungswahn mal wieder nicht eingecremt haben und jetzt mit Sonnenbrand im Haus sitzen.
Liebes Wetter, bitte mach einfach weiter wie bisher. Du wirst es nie allen Menschen recht machen können. Anstatt dich darüber zu ärgern, sei uns Erdenbewohnern lieber ein gutes Beispiel und denke positiv. Vielleicht lernen wir ja dann endlich, nicht ständig nur zu nörgeln, sondern uns an der Schönheit und Vielfalt der Natur und des Wetters zu erfreuen.
Text: Laura Konieczny
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Sehr toll geschrieben.
Muss dir auch voll und ganz zustimmen. :)
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Sehr toll geschrieben.
Muss dir auch voll und ganz zustimmen. :)
Auch wenn ich zugeben muss, dass ich selbst öfter mal zu den Wetter-Pessimisten gehöre...
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