eigentlich sollte dieser Artikel schon längst fertig sein, aber du hältst mich mal wieder auf. Nur noch kurz nach neuen Nachrichten schauen, dem besten Kumpel was an die Pinnwand schreiben und schon ist die nächste halbe Stunde vergangen. Inzwischen ist jeder zehnte Deutsche auf Facebook registriert, unter Jugendlichen ist die Zahl wesentlich höher. Aber was passiert eigentlich mit den Informationen, die wir dir so gedankenlos in deine Pflichtfelder eingeben?
Schließlich gibst du ja selber zu, dass es Probleme mit den eigenen Datenschutzregelungen gibt. Wie soll man auch bei über 500 Millionen Mitgliedern – die du anscheinend hast – noch kontrollieren wohin die Daten gehen? Letztens erst wurde bekannt, dass einige Anwendungen die Daten der Nutzer an Adresssammler weitergegeben haben, ohne dich vorher zu fragen.
Trotzdem fällt es schwer, sich von dir zu trennen, wenn man erstmal deine Vorzüge kennen gelernt hat – auch mir. Man muss nicht mehr ewig rumtelefonieren, um zu erfahren wer gerade zu Hause ist und Zeit hat. Einfach nur schauen wer online ist, oder die Frage posten, wer Lust hat ein bisschen feiern zu gehen. Schon hat sich die Abendgestaltung erledigt. Und falls sich trotz zahlreicher Pinnwandeinträge und Chatgespräche doch keiner findet, kann man ja immer noch die Glücksnuss zu seinem Schicksal befragen oder bei Crazy Cabbie ein Taxi durch den Abendverkehr jagen.
Facebook, du bist der Traum jedes Teenagers. Immer passiert was, immer gibt es was zu lesen, Neuigkeiten 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Sobald man mal in Urlaub fährt oder gar das heimische Internet versagt, ist man auf Entzug. Es könnte ja was passieren: die ist jetzt in einer Beziehung mit dem, die ist wieder Single und der hat Streit mit seinen Eltern.
Vielleicht stimmt ja, was meine Mutter immer sagt, wenn ich meine Zeit lieber mit dir verbringe anstatt endlich mein Erdkunde-Referat anzugehen. Wahrscheinlich sind wir schon alle süchtig nach dir, gefangen in einem nie enden wollenden Fluss aus Benachrichtigungen und Freundschaftsanfragen, ohne Chance auf Rettung.
Aber wenn ich ehrlich bin, würde ich trotz alldem nie auf deine Bequemlichkeit verzichten… Alles vom PC aus regeln zu können, hat bestimmt auch Nachteile. Doch alles in Allem bist und bleibst du für mich ein Teil meiner Lebensqualität.
Danke liebes Facebook, für viele nächtliche Stunden ohne Langeweile und eine gesunde PC-Bräune.
Trotzdem würde ich mich freuen, wenn du mit meinen Daten ein bisschen vorsichtiger umgehst. Eigentlich hab ich nämlich keine Lust, in 20 Jahren aufs Butterbrot geschmiert zu bekommen, was ich mit 16 so alles getrieben habe.
Liebe Grüße,
Erik
Bild: F. Gopp, pixelio.de
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Kennt jemand vielleicht Frank Schirrmachers Buch "Payback"?
Darin beschreibt er u.a. eine Art imaginären Muskel in unserem Hirn, der Informationen die den ganzen Tag auf uns einrieseln verarbeitet. Wird dieser Muskel Reizüberflutungen (wie zum Beispiel bei Facebook) ausgesetzt, wird er überansprucht und arbeite nicht mehr richtig. Die Folgen sind dann Unkonzentriertheit und eine schnelle Ablenkung bevor man sich wirklich genau mit irgendetwas befasst hat.
Meine Hausaufgaben werden sich mal wieder bedanken ;)
Ich schließe mich der meinung meiner Vorkommentierer an.
Was noch fehlt ist die Erwähnung der schwachsinnigen Comicprofilbilderaktion. Die gerade veranstaltet wird, denn sie rufen quasi zu Urheberrechtsverletzungen auf.
Gut geschrieben...
Manchmal ist es wirklich sehr hilfreich alles so regeln zu können, aber zum Beispiel die Apps wollen immer viel zu viele Daten. Die haben ich bei mir einfach aus Protest mal nicht hinzugefügt.
...hab ich gern gelesen. :)
Solange man aufpasst, was man schreibt, wo man verlinkt wird etc. ist Facebook eine gute Sache (gerade weil man so auch Kontakt zu Leuten halten kann, die nunmal nicht aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommen..).
Bisher bin ich noch nicht bei FB - wegen den Daten.
Vermutlich wird sich das aber bald ändern. Brauche das Ding als internationale Plattform. Im StudiVZ findet man Leute aus anderen Teilen der Welt eben nur schlecht. ;)
Wobei ich meine Wochenendplanung schon gern am Telefon durchführe. Das erspart Missverständnisse.
Ich nehme an, so eine Ansprache wundert dich, und ich muss zugeben, zu der Einsicht dahinter kam ich auch nicht leicht. Früher habe ich gedacht, dass du das Schlimmste bist, was mir je passieren könnte. Aber jetzt habe ich eine andere Meinung: Dank dir, meine Sackgasse, habe ich vieles über
Unsere Überwachungstechnik hat die Science-Fiction längst überholt. Google und Co. bestimmen unsere Meinungen... oder etwa doch nicht? SPIESSERin Helen schreibt an das Dystopiejahr 1984...
Liebe Wahlbenachrichtigung,
vor ein paar Wochen habe ich dich aus dem Briefkasten gefischt. Du bist meine Berechtigung zur Wahl, meine Berechtigung zur Mitbestimmung in Deutschland. Seitdem hängst du an meiner Pinnwand, wirst von Notizzetteln und Einkaufslisten umrahmt und wartest
Das erste Mal zur bei einer Wahl die Stimme abgeben. Für manche von euch ist es dieses Jahr soweit, bei der Bundestagswahl. SPIESSERIN-Astrid hat einen Brief an alle neuen Erstwähler verfasst.
Fast alle von uns plagt es im Alltag regelmäßig, das Fernweh. Bei SPIESSER-Redakteur Tom scheint das nicht so zu sein. In einem Brief versucht er seinen entfernten Bekannten endlich dazu zu bewegen ihm mal einen Besuch abzustatten.
Sie sind klein, sie sind fies und man wird sie kaum los. Die Rede ist von den Plagegeistern der Pubertät: den Pickeln. SPIESSERin Jenni kann sie echt nicht mehr sehen und lässt ihrem Frust in ihrem Brief freien Lauf.
Wenn Freunde sich nicht mehr mögen, ist das meistens traurig. Mona verabschiedet sich in ihrem Brief jedoch von einem sehr schlechten Freund – von dem Like-Button.
Am 21. Januar ist jährlich der internationale Tag der Jogginghose. Und ja, dieses Kleidungsstück hat es sowas von verdient einen eigenen Tag im Kalender zu haben. Findet zumindest SPIESSERin Franzi. Eine Liebeserklärung an das bequemste tragbare Stück Stoff.
Ein bestandenes Mathe-Abi oder Frieden auf der Welt – oft wünschen wir uns Hilfe von oben. Paul hofft auf die Weisheit Odins und hat einen Hilferuf geschrieben.
Was andere ausmisten, findet bei SPIESSER–Autorin Lara einen Platz. Sie findet: Secondhandmode ist ein Wundermittel gegen Uniformität, Sweatshops und das Pleitesein.
Ihr kennt das: Was andere haben, wollen wir auch, was wir selbst haben, erscheint uns nicht gut genug. Neid! Lea will sich jetzt erstmal von ihm verabschieden.
SPIESSER-Praktikantin Franziska hat mit ihrem WG-Leben Klartext gesprochen und dabei positive und negative Seiten entdeckt – und letztendlich ihre Liebe gestanden!
Sehr gut rüber gebracht, sehr angenehm zu lesen.
Und außerdem stimme ich voll und ganz zu. Genauso geht es mir auch!
Kennt jemand vielleicht Frank Schirrmachers Buch "Payback"?
Darin beschreibt er u.a. eine Art imaginären Muskel in unserem Hirn, der Informationen die den ganzen Tag auf uns einrieseln verarbeitet. Wird dieser Muskel Reizüberflutungen (wie zum Beispiel bei Facebook) ausgesetzt, wird er überansprucht und arbeite nicht mehr richtig. Die Folgen sind dann Unkonzentriertheit und eine schnelle Ablenkung bevor man sich wirklich genau mit irgendetwas befasst hat.
Meine Hausaufgaben werden sich mal wieder bedanken ;)
Ich schließe mich der meinung meiner Vorkommentierer an.
Was noch fehlt ist die Erwähnung der schwachsinnigen Comicprofilbilderaktion. Die gerade veranstaltet wird, denn sie rufen quasi zu Urheberrechtsverletzungen auf.
Gut geschrieben...
Manchmal ist es wirklich sehr hilfreich alles so regeln zu können, aber zum Beispiel die Apps wollen immer viel zu viele Daten. Die haben ich bei mir einfach aus Protest mal nicht hinzugefügt.
Sehr,sehr treffend und alles auf den Punkt gebracht.
:D
...hab ich gern gelesen. :)
Solange man aufpasst, was man schreibt, wo man verlinkt wird etc. ist Facebook eine gute Sache (gerade weil man so auch Kontakt zu Leuten halten kann, die nunmal nicht aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommen..).
... nette Sache.
Wahrscheinlich spricht das vielen aus der Seele.
Bisher bin ich noch nicht bei FB - wegen den Daten.
Vermutlich wird sich das aber bald ändern. Brauche das Ding als internationale Plattform. Im StudiVZ findet man Leute aus anderen Teilen der Welt eben nur schlecht. ;)
Wobei ich meine Wochenendplanung schon gern am Telefon durchführe. Das erspart Missverständnisse.