Brief an …

Brief an... den Wecker

SPIESSER-Autoren schreiben Briefe. Diesmal zeigt Franka dem Wecker die Grenzen auf.

25. February 2012 - 12:07
von SPIESSER-Redakteurin Chaosnudel.
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Chaosnudel Offline
Beigetreten: 12.04.2011

Lieber Wecker,

als absoluter Langschläfer und leidenschaftlicher Morgenmuffel rege ich eine gewisse Antisympathie für dich. Du bist der Feind in meinem natürlichen Umfeld – auch genannt „Bett“.

Zwar stehst du mir als täglicher Begleiter stets zur Seite und trägst Sorge dafür, dass ich nicht mein ganzes Leben auf billigem Schaumstoff und unter Pseudo-Federn verbringe. Trotzdem bin ich nicht gut auf dich zu sprechen – in den frühen Stunden schon gar nicht.


Wenn der Wecker klingelt ist es egal wie spät es ist. Es ist
immer zu früh.

Jeden Morgen das gleiche Spielchen mit dir, du Sturkopf! Ich will schlafen, du willst mich stören. Über eine halbe Stunde kämpfen und ringen wir Tag für Tag miteinander, aber nur selten gewinne ich. Was ein Glück für meine Schulkarriere und was für eine Schande für meinen Schönheitsschlaf.

Morgenstund hat Aggression im Mund

Das eine nach dem anderen Mal drücke ich auf Snooze, nur um von dir nach exakt neun Minuten wieder genervt zu werden. Was ist das überhaupt: Neun Minuten? Monk machen ungerade Zahlen nervös und mich auch, wenn ich an unser Morgenritual denke.

Du lässt dich nie ermüden, während ich eigentlich noch im Traumland bin. Wenn ich schon früh morgens meine Aggressionen an dir auslasse, klingelst du ohne Scheu oder Reue weiter. Schon so manch einen Sturz vom Nachttisch und der Bettkante musstest du verkraften. Bis jetzt bist du nicht kaputt zu kriegen. Schon so viele wütende Schläge auf den wichtigsten und größten Knopf musstest du überleben. Deine Vorgänger haben das teilweise nicht so lange mitgemacht.

Der frühe Vogel fängt sich welche

Von wegen der frühe Vogel fängt den Wurm!

Aber egal ob klein oder groß, mit Radio und Musik, mit Licht oder Vogelgezwitscher – ihr seid alle gleich nervig. Sanft geweckt werde ich nie. Ihr seid alle Parasiten, die sich in meinem Bett eingenistet haben. Und wenn ihr dann doch einmal gegen mich verliert und ich zu lange in der Traumwelt verweile, so verschlafe ich den Mathetest, verpasse wegen eurer Unpünktlichkeit den Bus oder renne nur halb angezogen zum Vorstellungsgespräch.

So nervig du auch bist, es scheint als würde ich niemals ohne dich können. Und so werden wir wohl noch so lange miteinander vorlieb nehmen müssen, bis ich in Rente gehen und mein Leben verschlafen darf.

Also bis morgen früh in alter Müdigkeit ,

deine Bettpartnerin

Text: Franka Pohl
Fotos: Renate Franke / pixelio.de, Rob Otter / pixelio.de

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Kommentare

Zehn Kommentare
  • ich glaube das Teil würde ich schon beim ersten mal klingeln in die Mülltonne verfrachten _ wer will morgends denn schon hinter sonem kleinen Til herrennen? O.o
    Und sich dabei am besten im Halbdunkeln noch weh tun ^^
    Non merci (:

  • Mein Wecker ist ein Hubschrauber, der dann anfängt durchs Zimmer zu fliegen. Bisschen schwer ihn dann einzufangen aber hinterher ist man auf jeden Fall immer wach^^

  • Richtig gut wach machen Wecker die bei Alarm anfangen rumzurollen, und man sie im Zimmer erst wieder einfangen muss, bevor sie Ruhe geben.

    Frühsport macht wach.

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