Mach dein Ding!

Bretter, die die Welt bedeuten

Ein typisches Vorurteil über die Schauspielerei? Ein bisschen vor der Kamera posieren "kann doch jeder". Die 17-jährige Lisa Vicari spricht in einem Interview mit SPIESSER-Autorin Annkathrin über ihren Weg zur Schauspielerei, ihre Hoffnungen und die Unterstützung durch Familie und Freunde.

29. August 2014 - 15:16
SPIESSER-Autorin annkathrin.ka.
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annkathrin.ka Offline
Beigetreten: 03.03.2012

Du standest bereits sehr früh vor der Kamera und hattest 2009 deine erste Rolle im Kurzfilm „Tunnelblicke“. Wie kamst du zum Schauspielern?

Die Nachwuchsschauspielerin Lisa Vicari wurde 1997 in München geboren. Bekannt wurde sie u.a. durch die Rolle der Suse im Film „Hanni und Nanni“. Seit 28. August kann man Lisa Vicari in der Rolle der Lilli in der frechen Teenager-Komödie „Doktorspiele“ auf der Kinoleinwand sehen.

„Blut geleckt“ habe ich durch einen Zufall. Eine Freundin nahm mich damals mit zu einem Improvisationsschauspielkurs mit und ich habe unheimlich schnell gemerkt, dass ich damit weitermachen möchte. Dann habe ich meine Eltern ein bisschen genervt und schließlich ließen sie mich auch an Schauspieltrainings teilnehmen. Der Kurzfilm war eine Bewerbung eines Bekannten für die HFF (Hochschule für Film und Fernsehen, Anm. d. Red.). Die Chance nutzte ich und erlebte so meinen ersten Drehtag an einem richtigen Set.

Was machst du jetzt nebenbei, gehst du 'normal' zur Schule?

Momentan habe ich Sommerferien und im nächsten Jahr mache ich dann mein Abitur. Bisher hatte ich keine Schwierigkeiten, beides unter einen Hut zu bekommen. Zum Glück waren die meisten Drehtage in den Ferien. Ansonsten musste ich ganz normal den verpassten Stoff nachholen und die Tage aufarbeiten.

Kannst du Vor- und Nachteile des Schauspielberufes aufzählen?

Mir geht es vor allem um den Spaß. Ich kann mich ausprobieren, in neue Rollen schlüpfen und lerne viele neue Leute kennen. Ich konnte mich schon mit erfahrenen Schauspielern austauschen, was mir auf meinem Weg sehr half. Der Nachteil eines Schauspielers ist, dass man von Regisseuren und Produzenten abhängig ist und was sie von dir halten. Dazu gehört auch, ob du in deren Film passt oder eben nicht. Stimmen die Haare, stimmt die Größe … – es ist immer schade, wenn es letztendlich an solchen Kleinigkeiten scheitert.

Fällt es dir leichter von geübten Schauspielern zu lernen oder mit Leuten deines Alters zu arbeiten?

Beides hat was. Ist man schon länger in dem Beruf aktiv, hat man auch viel Wissen, das man weitergeben kann. Andererseits hatten wir am Set von „Doktorspiele“ immer einen riesen Spaß und haben uns eine Gaudi draus gemacht (kichert). Trotzdem war es die gleiche Professionalität!

Gab es bei dem Dreh zu „Doktorspiele“ Szenen, die die besonders schwer gefallen sind?

Es gibt im Film Szenen, in denen ich leichter bekleidet zu sehen bin. Darüber habe ich mir natürlich im Voraus viele Gedanken gemacht. Als ich am Set das Team kennengelernt habe, war das überhaupt kein Problem mehr. Das Team hat meine Bedenken sehr schnell aus dem Weg geräumt.

Wie sieht bei dir ein drehfreier Tag aus?

Schlafen! Ich schlafe lange und auch viel, wenn ich die Zeit dafür habe (lacht). Ich geh mit Freunden an den Fluss, wir essen was Leckeres und genießen einfach das Nichtstun. Dann habe ich mal Zeit, einfach die Gedanken baumeln zu lassen.

Was haben deine Eltern zum Schauspielern gesagt, als es bei dir alles anfing?

Ich war ja relativ jung, dementsprechend dachten meine Eltern, es sei nur eine Phase, in der ich wie jedes Mädchen auf die große Bühne möchte. Als sie merkten, dass es mir wirklich ernst war, konnte ich mich komplett auf ihre Unterstützung verlassen. Meine Mama zum Beispiel war bei vielen Drehs dabei und berät mich bei vielen Fragen.

Ist es das gleiche mit deinen Freunden oder kommt ab und an doch Neid auf?

Ehrlich gesagt habe ich es anfangs gar nicht zum Thema gemacht und nur meine wirklich engsten Freunde wussten davon. Sie gehen super damit um. Meine beste Freundin hat mir immer die Hefteinträge kopiert, wenn ich an einem Schultag gedreht habe. Sie sind einfach immer für mich da und machen kein ´großes Ding´ aus der Sache.

Gibt es etwas, dass du all denen, die jetzt zu ihren Eltern rennen und schwärmen „Ich will Schauspielerin werden“ auf den Weg mitgeben kannst?

Wenn man wirklich Spaß daran hat und dieses Gefühl im Bauch, dass du es wirklich willst, egal ob jetzt schauspielern oder eben ein anderer Beruf, dann sollte man dranbleiben, Geduld haben und an sich glauben. Wenn dieser Wille da ist, dann bekommt man es auch hin.

Text: Annkathrin Knappe
Fotos: Privat

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