2008 feierten Polarkreis 18 mit ihrem Hit „Allein allein“ große Erfolge. Jetzt gibt es eine neue Band, die ganz ähnlich klingt – und doch ganz anders. Vier Jungs namens Wellness bringen am 12. Februar ihr Debütalbum „Immer Immer“ heraus. SPIESSER-Autorin Nicole hat es sich angehört.
24. February 2016 - 15:05 SPIESSER-Autorin JillTaylor.
2014 gründete sich in Köln eine ambitionierte Band aus vier jungen Typen. Vom ersten Konzert in Aachen bis zur ersten EP hat es gerade einmal vier Monate gedauert. Auch für den PopUpNRW-Preis war diese Band schon nominiert, in der Kategorie „Newcomer“. Das erste Album „Immer Immer“ wurde am 12. Februar veröffentlicht. Zeit, sich diese Band einmal genauer anzuhören. Früher hieß sie „Linzi Gardo“, heute musiziert sie unter dem Namen „Wellness“.
Wenn man diesen Bandnamen hört, denkt man sicher an viele Sachen, aber nicht an eine Band aus Köln. Wenn man aber ihre Musik hört, versteht man, warum sie sich so genannt haben, denn Wellness macht wahre Wohlfühlmusik.
Auf der Internetseite des PopUpNRW-Preises wird die Musik als „Tarantino-Pop mit deutschen Texten“ beschrieben. Das trifft es eigentlich ziemlich gut. Die Texte werden allerdings auch als „unverbraucht" bezeichnet, was ich nicht nachvollziehen kann. Texte wie „Mirabelle“ („Du gehst nich' unter / kannst ruhig aufdrehen / so viel bunter / alles“) sprechen mich nicht so richtig an – weder thematisch noch von der äußeren Form her.
Der berühmte Funke springt auch für mich auch bei „Exit Exit“ nicht über: „Wo bist du mein Mädchen, so ganz allein / Es ist keine Freude, sich so anzuschrei'n / Exit Exit“ klingt halt nach den Gedichten, die man früher im Deutschunterricht analysieren musste. Dieses Gefühl ist bei Musik aber eher suboptimal. Leider geht das auch bei „Duell“ nicht weg. Bei diesem Track geht zudem noch das Surfer-Flair flöten, was mir an der Musik doch so gut gefällt.
Die surferartigen Klänge gehen bei den anderen Tracks nichtsdestotrotz auf jeden Fall ins Ohr. Schon beim ersten Lied „Bazooka“ wippt man automatisch mit dem Fuß mit. Spätestens bei „Aloha Arne“ bekommt man dann Lust, sein Surfbrett ins Auto zu packen und das nächste Gewässer anzusteuern. Die Tracks laden zum Träumen ein. Von daher ist „Immer Immer“ gut geeignet, wenn man mal aus dem grauen Alltag flüchten will – und sich auf die Texte einlassen kann.
Ohrwurm: Bazooka, Was du denkst Hinhörer: Aloha Arne Album in drei Worten: Surfen, Nachdenken, Freiheit. Passt zu: Ausflügen nach dem Schulabschluss. Erinnert an: eine Kreuzung aus dem Titelsong von „Pulp Fiction“ und Polarkreis 18.
„Immer immer“ von Wellness
VÖ: 12. Februar 2016
Label: popup Records
Text: Nicole Prehn
Teaserfoto: Pressematerial popup Records
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