Was auf die Ohren bedeutet bei Tim Hart auch gleich was auf´s Herz! Der Australier berichtet akribisch über das profane Leben und was es so spannend macht. SPIESSERin Marie findet´s richtig gut.
02. February 2018 - 11:09 SPIESSER-Autorin VeryMary94.
Der australische Musiker Tim Hart veröffentlicht mit „The Narrow Corner“ sein zweites Soloalbum. Gena ein Album mehr hat er bereits als Schlagzeuger der Band „Boy & Bear“ produziert. Er ist musikalisch also schon seit einiger Zeit eingebunden und hat schon mit Acts wie Ben Howard und Angus and Julia Stone auf der gleichen Bühne gestanden.
Seine Musik zeichnet sich durch tiefgründige und ehrliche Texte aus, die Resultat seiner emsigen Selbstreflektion sind. Wirft man einen ersten Blick auf das Cover von „The Narrow Corner“ mag es trüb und düster wirken. Hört man die Platte, bleibt einem nicht viel übrig als einzusehen: Da geht es um Lust, Liebe, Sehnsucht und Schmerz – also die Dinge, die durch gute Erlebnisse entstehen. Da hat jemand das Leben verstanden und es auch noch geschafft seine Geschichten in eine so klangvolle und lebendige Form zu bringen.
Hart selbst sagt: „Viele Leute schreiben über Liebe und Verlust voller Wut und Leidenschaft. Aber es ist auch etwas Schönes dran, wenn die Leidenschaft verschwunden ist und die Wut nachlässt, doch die Realität immer noch dieselbe ist.“ Seine Musik fängt ein, was er Tag für Tag mit sich trägt, was er schon akzeptiert und abgeschlossen hat und ihn geprägt hat. Er ist ein Beobachter, vor allem beobachtet er sich selbst und bringt Worte von ganz innen nach ganz draußen-in die Welt.
Stilistisch erinnert Hart´s Musik sehr an Cash und einen ruhigen Neil Young. Es geht eindeutig in Richtung Folkmusik; aber, um Schubladendenken vorzubeugen, natürlich mit Tims ganz eigener Note und mit Einfluss von viel Poesie und Einfühlungsvermögen.
Die Mehrheit der Instrumente auf dem Album hat Hart übrigens selbst eingespielt. Er ist also offensichtlich weitaus mehr als ein Schlagzeuger, der im hinteren Bereich der Bühne sitzt und alle(s) im Blick behält. Er teilt uns persönlich mit, was er so beobachtet und bringt dies in eine musikalische Gesamtheit. Sein zweites Album entstand während er mit „Boy & Bear“ tourte und befasst sich damit thematisch ausgiebig mit der Welt aus der Perspektive eines Reisenden.
Ohrwurm: „I´d do well“ Hinhörer: „Maybe just the once“, „All in All“, „Cool Water“ Album in drei Worten: sehnsuchtsvoll, poetisch, ruhig Passt zu: Zeit für sich Erinnert an: Ben Howard, All the Luck in the World, Johnny Cash, Neil Young
„The Narrow Corner“
VÖ: 02.02.2018
Label: Nettwerk/ Warner ADA
Text: Marie Robinski
Bildmaterial: Pressematerial
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