Mit ihrem sympathischen Garage Rock aus Madrid verzaubern Hinds seit einem Jahr die Musikwelt. SPIESSER-Autorin Louisa hat für euch geprüft, ob das Debütalbum „Leave Me Alone“ dem Hype einen Abbruch tun könnte.
Auftritte auf dem Glastonbury Festival, in den USA oder Vietnam, Radiosessions bei der British Broadcasting Corporation und eine Coverstory auf dem renommierten New Musical Express: So liest sich der Lebenslauf der Band Hinds. Obwohl die spanische Band erst vor zwei Jahren als Duo von Carlotta Cosials und Ana Perrote unter dem Bandnamen „Deers“ gegründet wurde, haben sie in Rekordzeit alles erreicht, wovon aufstrebende Rockstars nur träumen können. Dabei war Spanien noch nie für seine international erfolgreichen Künstler bekannt. Der Satz „Spanische Bands bleiben in Spanien“ wurde auch schon den vier Damen von Hinds prognostiziert.
Vielleicht liegt es am charmanten spanischen Akzent, den Ana Perrote liebevoll als „Indian Accent“ beschreibt oder einfach an der sympathischen Ausstrahlung der vier Madriderinnen. Die hievte sie kürzlich auch trotz des „Garage Rock“-Stempels in die spanische Ausgabe des Modemagazins Marie Claire. Die mittlerweile zahlreichen Fans von Hinds müssen sich allerdings keine Sorgen machen, dass die fotogenen Musikerinnen bald eine Modelkarriere einschlagen: Im Januar erscheint das Debütalbum „Leave Me Alone“, danach soll es auf weltweite Tournee gehen.
Und das kommt trotz des eher aversiert wirkenden Titels genauso charmant wie die DIY-Videos des Quartetts daher. In der Facebook-Ankündigung zum Album hat die Band ihre Fans davor gewarnt, dass „Leave Me Alone“ viel melancholischer als der gewohnte Hinds-Sound klingen wird. Tatsächlich klang schon die erste Songauskopplung „Garden“ nachdenklicher als ältere Gute-Laune-Songs wie „Bamboo“ oder „Castigadas el Granero“, die sich auch auf dem Debütalbum finden. Aber die neuen Songs sind nicht nur melancholisch. Lieder wie „Chili Town“ und „Warts“ (deutsch: Warzen) sind echte Ohrwürmer. Sogar das rein instrumentale „Solar“ fügt sich nahtlos in das Klangkonzept von Hinds ein.
Hinds schaffen es bereits mit ihrem Debütalbum „Leave Me Alone“ eine musikalische Ausgeglichenheit zwischen euphorischen und melancholischen Tönen zu schlagen. Auch wenn den vier Spanierinnen mit den zwölf Songs eine noch glorreichere Zukunft im Rock’n’Roll bevorstehen wird, werden sie sich garantiert selbst treu bleiben. Denn dafür steht der Titel „Leave Me Alone“. Übrigens: In der nächsten Woche gibt es die Gelegenheit, Hinds noch in intimer Atmosphäre zu erleben. In Berlin, Hamburg, München und Frankfurt wird die Band ihr Debütalbum vorstellen, außerdem wurde ein deutscher Festivalauftritt auf dem MS Dockville in Hamburg bestätigt. Wir sind uns sicher: Da kommen garantiert noch größere Festivals und Konzertstätten dazu!
Ohrwurm: Warts Hinhörer: Easy, Chili Town, Garden Album in drei Worten: sonnig, entspannt, melancholisch Passt zum: Cabriolet-Fahren Erinnert an: Mac DeMarco, The Strokes
„Leave Me Alone“ von Hinds
VÖ: 08. Januar 2016
Label: Lucky Number (rough trade)
Text: Louisa Zimmer
Bilder: Community Promotion
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