Am 25.Mai erscheint Henrik Schwarz’s neues Album „Scripted Orkestra“ in Kooperation mit dem Metropole Orkest: ein einmaliges Konzept, das funktioniert, findet SPIESSER-Autorin Annika.
Der deutsche Musiker Henrik Schwarz ist vor allem in der elektrischen Musikszene ein bekanntes Gesicht. Seit 1922 mixt er immer wieder typische Dance-Musik mit komplett anderen Musikstilen wie zum Beispiel Soul und jetzt eben auch klassischer Musik. Die wird von dem, seit 1945 bestehenden, niederländischen Orchester Metropole Orkest beigesteuert und diese Kooperation hat sich schon bewiesen: Nachdem Henrik Schwarz die acht Kompositionen schon im Herbst auf dem „Amsterdam Dance Event“ erfolgreich vorgestellt hat, kommt am 25. Mai 2018 das Album „Scripted Orkestra“ auf den Markt, für das alle Songs neu aufgenommen wurden.
Wie schon der Titel verrät, spielt das Orchester eine essentielle Rolle und das ist Henrik Schwarz sehr wichtig. Im Begleittext zum aktuellen Album schreibt er: „Manche sagen, Orchestermusik stirbt, Orchester sterben. Ich glaube, dass sie bald wiedergeboren werden. Computer und Technologie übernehmen unser Leben; Menschen haben sich hinter ihren Bildschirmen versteckt, aber es gibt eine Sehnsucht nach mehr menschlicher Interaktion. Mit Orchestern ist das menschliche Element unbestreitbar. Ich finde, es gibt einige sehr interessante Entwicklungen in der modernen Kompositionskunst. Wir stehen am Anfang von etwas Neuem.“
Der erste Song „Do you like what you see?“ repräsentiert sehr gut den Rest des Albums: am Anfang ziemlich ruhig und erst gegen Ende mehr elektronisch. Diese Klassik-Elektronik-Kombination ist definitiv nichts für jedermann, aber sie bietet eine sehr coole Abwechslung zu den Mainstream-Liedern der Charts. Die Lieder sind alle sehr emotional, umfassen von eher melancholischen Titeln wie „Stratosphärenspäher“ bis zu sehr fröhlich klingenden Liedern wie „Gygylili“ so ziemlich alles.
Auch wenn es auf dieser CD kaum Lyrics gibt, kommt die individuelle Stimmung jeden Liedes beim Hörer an, auch wenn definitiv noch Interpretationsspielraum bleibt, was man bei Liedern mit Text nicht hat. Das regt den Zuhörer dennoch zum Nachdenken an.
Zuletzt noch etwas oberflächlich: Die Albumverpackung ist genauso ungewöhnlich wie ihr Inhalt. Ein verwirrend verschobenes Muster aus Spiralen auf der Vorderseite und die Songtitel auf der Rückseite sehen aus wie zensiert. Auf jeden Fall macht das Albumcover neugierig. Auch die Titel auf der Rückseite klingen teilweise so außergewöhnlich (z. B. „Gygylili“ oder „Algorhythm“), dass man direkt Lust bekommt, die CD einzuschmeißen und laut aufzudrehen.
Ohrwurm: „Me Vibrate“ Hinhörer: „Gygylili“, „You’re a Fireball“ Album in 3 Worten: emotional, außergewöhnlich, abwechslungsreich Passt zu: entspannten Abenden mit Freunden oder Hauspartys Erinnert an: Gar nichts, ziemlich einzigartig
„Scripted Orkestra“ von Henrik Schwarz & Metropole Orkest
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