Jason Newsted wagt sich erstmalig an das Projekt einer eigenen Band. Mit ins Boot geholt hat er sich Staind-Gitarristen Mike Mushok, Jessie Farnsworth an der Gitarre und Jesus Mendez Jr. an den Drums. Spiesser-Autorin Annette ließ es sich nicht nehmen, als Metal-Fan da sofort reinzuhören.
13. August 2013 - 09:09 SPIESSER-Autorin Mooncalf.
Das Album „Heavy Metal Music“ von Newsted wurde unter den Freunden der guten, alten, harten Rockmusik schon lange erwartet. Zugegeben, die Latte hing ganz schön hoch, schließlich ist der Bandgründer und Bassist und Sänger derselben Jason Newsted ehemaliges Mitglied von Metallica und hat schon mit Größen wie Zakk Wylde oder Warren Haynes zusammengearbeitet. Das Ergebnis: Man bekommt das, was der Titel verspricht. Punkt. Keine Kompromisse. Newsted liefern Heavy Metal, der sich stark an den großen Vorbildern aus den 70ern und 80ern orientiert. Treibender Bass, 1a-Gitarrensoli und rauer Gesang. Passt.
Aber ein Manko gibt es immer. Trotz der Genre-Huldigung wird die Platte wohl kein Genre-Klassiker werden. Dazu fehlen schlicht die herausragenden In-die-Fresse-Songs mit starkem Wiedererkennungswert, zu denen man als Metaller einfach abgehen MUSS.
Ohrwurm: King of the Underdogs
Hinhörer: Soldierhead, Nocturnus, Long Time Dead
Perfekt zum Bangen: King of the Underdogs
Album in drei Worten: Metal, Metal, Metal. Und Metal.
Passt zu: einem perfekten Abend in der Rock-Kneipe eures Vertrauens mit viel Bier
Erinnert an: Metallica, Motörhead, Megadeth
Aber der Reihe nach. Es folgt eine Kurzbeschreibung Song für Song!
01. Heroic Dose ist der perfekte Einstieg für ein Album diesen Titels. Klassischer Heavy-Metal mit Orientierung an der guten alten Schule, mehr kann man dazu einfach nicht sagen. Jason Newsteds Raubein-Stimme kann sich hören lassen!
02. Soldierhead ist ebenfalls ein sehr solider Metal-Titel, allerdings etwas härter und treibender als Heroic Dose. Ich sehe mich schon auf der Tanzfläche mitgrölen. Das Mini-Gitarrensolo hätte ruhig etwas ausladender sein können!
03. Mit simplen Riffs und eingängiger Melodie präsentiert sich ...As The Crow Flies. Ein rauer Titel mit schickem Solo gegen Ende.
04. Da hört man gleich, wo die Vorbilder von Newsted liegen! Ampossible erinnert stark an Black Sabbath – und das nicht nur im Part der Rhythmus-Gitarre.
05. Auch in Long Time Dead wird ganz deutlich: Die vier Jungs von Newsted sind große Verehrer von Motörhead. Die Gitarren-Riffs und der rotzige Gesang tun da den Rest.
06. Above All hat definitiv Potential – aber da hätte man mehr raus holen können. Gerade im Refrain bricht die Spannungs-Kurve ein. Schade.
07. King Of The Underdogs stampft sich seinen Weg durch die Boxen direkt in den Nacken der Headbanger. Impulsive Hau-Drauf-Manier lässt den Titel auf der Platte hervorstechen. Den hört man gerne auch zwei Mal hintereinander.
08. Na hallo! Wie schon in Ampossible zeigen Newsted in Nocturnus, dass sie Black Sabbath verpflichtet sind. Schön, dass sich die Band an ihren großen Vorbildern orientiert, aber dennoch moderne Elemente mit einbringt. Schleppend und stark verzerrt erinnert Nocturnus sogar an Doom.
09. In Twisted Tail Of The Comet wachen wir dann alle wieder auf. Die Leadgitarre zeigt auf diesem Titel ihr Können – bitte mehr davon! Aber auch hier hätte man sich gerade im Refrain etwas Außergewöhnlicheres einfallen lassen können. Der Titel ähnelt zu sehr den anderen auf der Platte, als dass er herausstechen könnte.
10. Da hat Kindevillusion schon mehr impulsive Kraft. Jason Newsted klingt hier sogar noch ein bisschen rotziger als auf den anderen Titeln. Fast könnte man sagen, dieser Titel wäre eine harmlosere Variante von Venom.
11. Für einen letzten Titel schleppt Futureality leider etwas zu sehr. Da ist einfach zu wenig Feuer dahinter, um die Platte gebührend in Erinnerung zu behalten. Falls man sie überhaupt in einem Stück durchhört. Schießlich dauert sie etwas länger als „Reign in Blood“.
"Heavy Metal Music" von Newsted
VÖ: 02. August 2013
11 Titel
Label: Epic (Sony Music)
Preis: 14,99 Euro (auf Amazon)
Text: Annette Thoma
Fotos: Sony Music
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