Ego Super sind auf großer Mission! Ab 20. April wollen die drei Diplom-Psychologen Daniel, Pit und Xaver mit ihrem Album „Ego Politur“ musikalisch das Land therapieren. Bei SPIESSER-Autorin Lea schlägt die Behandlung bereits an.
20. April 2018 - 09:21 SPIESSER-Autorin Lea Sophie.
Die drei Bandmitglieder kennen sich von ihrer Studienzeit in Marburg – heute sind sie in Hannover heimisch. „Ego Super“ will mit ihrem Album „Ego Politur“ anders sein: Sie beschreiben sich selbst als Psychoraprockband. Leider gelingt ihnen das mit diesem Album nur teilweise.
Der erste Song „Trend“ klingt erfrischend und innovativ. Die folgenden Sounds mit „Tanzen“ und „Kein Bock“ haben Ohrwurmpotenzial, könnten aber im Radio neben den vielen anderen Liedern untergehen. Dennoch gibt es endlich wieder neue deutschsprachige Musik auf dem Markt. „Ego Super“ ist nämlich weit weg von dem allseits gehörten Mainstreamgesang. In Daniels Stimme liegt Kraft und die Musik verbindet Rap mit rockigen Vibes.
„Das Wagnis“ zur Hälfte des Albums bricht nach den ersten vier Liedern mit der vorherrschenden Stimmung. Dieses Stück ist sehr melancholisch und dadurch langsamer als die anderen Songs. Dieses Lied zeigt eine neue, andere Facette von „Ego Super“.
Zum Ende des Albums folgt mit „Reste“ ein toller Abschluss. Der Rhythmus stimmt! Der Song lässt einen nicht stillsitzen und der Text rundet „Ego Politur“ wunderbar ab. Hier musste ich aufhorchen, denn es geht um Mut, Entscheidungen und Kompromisse.
Die Albumverpackung ist in der typisch schwarz-weiß gescheckten Gestaltung mit verwirrenden Spiralen gehalten. Auch der Hinweis auf dem Cover rundet das Gesamterlebnis ab: „Ego Politur, 10 ml, Antiegokomplexikum; Kann Spuren von Größenwahn und Narzissmuss enthalten.“
Auch in diesem Statement steckt eine wichtige Message von „Ego Super“: Nimm dich selbst nicht zu ernst. Danke für diese durchdachten Texte mit der ordentlichen Portion Übertreibung und Ironie. Auf „Ego Politur“ präsentieren Ego Super tanzbare Songs im Raprock-Gewand – mit tightem Bass, ein bisschen Punk und treffendem Deutschrap! Wer das neue Album „Ego Politur“ einmal komplett gehört hat, wird es sicherlich verstehen.
Tipp: Unbedingt das Video zum Song „Geilah Stylah“ anschauen! – Denn „voll ironisch, total crazy, anders muss es sein…“ – und die Egopolitur darf natürlich auch nicht fehlen.
Ohrwurm:„Tanzen“ Hinhörer: „Frühlingsgefühle“, „Reste“ Album in drei Worten: schwarz-weiß, crazy, ironisch Passt zu: Spontanen Partys und Inspiration für Rapbattles Erinnert an: eine coole WG-Party
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