15 Minuten Anonymität - Der Street-Art-Künstler Banksy im Portrait
Für viele Dauergrummler sind Sprayen und Street-Art nichts weiter als blanke Schmiererei. Dass es sich hierbei aber um ganz schön Hohe Kunst handeln kann, zeigt das Beispiel Banksy aus London. Denn der verdreht seit einiger Zeit selbst Stars wie Angelina Jolie, Brad Pitt oder Blur gehörig den Kopf.
Es ist schwer geworden, sich zu verstecken. Besonders in London, der Stadt mit der weltweit größten Dichte an Überwachungskameras. Ebenso schwer scheint es, in einer immer hektischer werdenden Welt die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zu ziehen: Der Workaholic unserer Zeit will sich nicht über gesellschaftskritische Themen den Kopf zerbrechen müssen, während er von einem Termin zum nächsten hetzt.
In diese Situation kommen die Londoner in letzter Zeit jedoch immer häufiger - und nicht nur sie: Seit Anfang des Jahres zieren Banksys Schablonengraffitis auch die Mauern Bethlehems. Eine Friedenstaube mit kugelsicherer Weste, ein israelischer Soldat, der die Ausweispapiere eines Esels kontrolliert- und dies alles in einer Stadt, die im palästinensischen Autonomiegebiet liegt.
Niemand kann von sich behaupten zu wissen, wer Banksy ist. Er, der nichts anderes tut, als auf seine ganz eigene Weise stillen Protest an der Gesellschaft zu üben. Eine Mauer ist eine sehr mächtige Waffe, man kann auf sehr gemeine Weise jemand damit erschlagen , sagt er. Wobei man sich darüber streiten kann, ob Street Art dafür das richtige Mittel ist. An vielen Mauern findet man sie: Mädchen, die Bomben umarmen; schwule Bobbies, Blumen werfende Attentäter, Soldaten mit Smileygesichtern, und überall Ratten. Auf seiner Homepage erklärt er: In London bist du nie mehr als sechs Meter entfernt von jemandem, der dir erzählt, dass du nie mehr als sechs Meter von einer Ratte entfernt bist. Eine Anspielung auf das altertümliche Abwassersystem Londons.
Nichts ist ihm heilig, weder die englische Queen noch Adam und Eva. Auffällige sowie verfängliche Motive, die sofort Assoziationen wecken, sind charakteristisch für den Graffitikünstler. Banksy bedient sich der Ironie und vermittelt durch seine Zeichnungen an der Wand doch zugleich Ernsthaftigkeit. An etwas wie Moral scheint er dabei nicht einen Gedanken zu verschwenden, bestückt er doch ungefragt seine Umgebung mit etwas, was zwar ästhetisch erscheint, aber keinesfalls legal ist.
Damit bewegt er sich auf einem sehr schmalen Grat: Rechtlich gesehen sind seine Werke purer Vandalismus. Warum aber gehen eben diese dann bei Sotheby s für horrende Beträge unter den Hammer? Selbst Promis wie Angelina Jolie und Brad Pitt haben es auf Banksys Bilder abgesehen. Wie erklärt sich also der plötzliche Hype um eine namen- und gesichtslose Person? Wie kann eine Person berühmt sein, die niemand kennt?
Berühmt zu sein bedeutet eine gewisse Medienpräsenz zu besitzen. Im Internet finden sich nicht nur sämtliche Graffitis, sondern auch Google-Maps-Tours zu deren Orten, I am Banksy -Shirts, Phantombilder und dergleichen. Der britischen Presse ist Banksy immer wieder eine Meldung wert. Über die Person selbst, die sich hinter dem Pseudonym Banksy verbirgt, weiß man jedoch nichts, so absurd dies angesichts der hohen Popularität auch erscheint. Es wird vermutet, dass Banksy 1974 in der Nähe von Bristol geboren wurde, im wirklichen Leben Robert oder Robin Bank(s) heißt und als Maler oder Dekorateur arbeitet. Im Web kursieren einige Fotografien von Banksy - ob diese nun gestellt oder real sind, darüber kann man nur mutmaßen - dementiert oder bestätigt wurden diese von ihm selbst nie.
Es existiert nur ein einziges, fünf Jahre altes Interview aus dem Guardian mit einer Person, die sich als Banksy ausgab. Den Kontakt stellte ein Agent her, Stephen Lazarides, der auch als Domaininhaber eingetragen ist. Er sei ein Freund von Banksy und mache auch für ihn die Fotos, so Lazarides. Im Interview erzählt Banksy von seiner Kindheit: Ich hab mit dem Sprayen etwa mit 14 angefangen - in der Schule war ich miserabel, wurde schließlich rausgeschmissen und war eine Zeit lang im Gefängnis. Graffiti hat mir geholfen, mich besser zu fühlen, hat mir eine Stimme gegeben. Mehr ins Detail will er nicht gehen. Er weiß selbst nicht so recht, ob er sich als Künstler sehen soll. Du weißt, wie das Wort Neger sich durch den Hip-Hop in seiner Bedeutung gewandelt hat - Dasselbe versuche ich mit dem Ausdruck Vandalismus , so zum Guardian-Redakteur.
Banksy hat nicht allein durch seine Schablonengraffitis Aufsehen erregt. 2005 platzierte er im British Museum einen Stein, auf dem, ähnlich den frühzeitlichen Höhlenmalereien, ein Mann mit Einkaufswagen aufgemalt war. Seltsamerweise fiel dies für lange Zeit keinem Besucher auf. In Disneyland stellte er eine orange gekleidete Plastikpuppe mit schwarzer Tüte über dem Kopf an einen Zaun, die von weitem wie ein Guantanamo-Gefangener wirkte. Im Sommer 2007 vertauschte er in einem Supermarkt echte Paris-Hilton-Alben mit Plagiaten. Das Cover zierte nun Hilton mit Hundekopf, die Tracklist war um Titel wie Why am I famous? ergänzt und die Songs selbst wurden mit Hilfe des DJs Danger Mouse in Electronic-Remixes verändert. Übrigens nicht Banksys erstes musikalisches Projekt. 2003 gestalte er das Cover des Albums Think Tank der britischen Band Blur- dieses Mal jedoch mit Erlaubnis. Auf Ebay wurde für ein solches Album bereits über 1000 Euro geboten.
Inzwischen gibt es auch schon eigene Ausstellungen des Street Art-Künstlers, die von seinem Agenten organisiert werden. Banksy hat das erreicht, was Menschen seines Metiers selten zuteil wird: Beachtung in der Kunstszene. Man geht sogar soweit, ihn mit der Pop-Art-Ikone Andy Warhol zu vergleichen. Auf seiner Homepage kommentiert Banksy, Andy Warhol habe da etwas durcheinander gebracht: In Zukunft gehe es nicht um 15 Minuten Ruhm, sondern um 15 Minuten Anonymität.
sehr guter artikel, auch wenn außer acht gelassen wird das sich solche thematiken (vandalismus/kunst u. gesellschaftskritik) schon lange zusammen wirken.
siehe alltagssabotage/spaßguerilla o.ä.
aber wieso glaubt ihr eigentlich das bansky nur eine person ist? ;-)
ich finde den typen total faszinierend und auch seine "bilder"... verdammt ich weiß garnich was ich sagen soll xD
aber ich find es scheiße das sich jetz alle so darum prügeln dsa zeug von dem zu kaufen, denn ich glaube ds ist nicht der sinn der sache und das will er bestimmt auch nicht... naja ich hoffe er macht weiter und irgend jemand nimmt sihc das mal zu herzen was er da sagen will....
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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sehr guter artikel, auch wenn außer acht gelassen wird das sich solche thematiken (vandalismus/kunst u. gesellschaftskritik) schon lange zusammen wirken.
siehe alltagssabotage/spaßguerilla o.ä.
aber wieso glaubt ihr eigentlich das bansky nur eine person ist? ;-)
ich finde den typen total faszinierend und auch seine "bilder"... verdammt ich weiß garnich was ich sagen soll xD
aber ich find es scheiße das sich jetz alle so darum prügeln dsa zeug von dem zu kaufen, denn ich glaube ds ist nicht der sinn der sache und das will er bestimmt auch nicht... naja ich hoffe er macht weiter und irgend jemand nimmt sihc das mal zu herzen was er da sagen will....